München – Die Serie reißt nicht ab. Wieder gab es eine brutale Attacke in Münchens Nahverkehr – diesmal in der U-Bahn!
Gestern, 7.45 Uhr: Student Robert S. (26) steigt am Sendlinger Tor in die U 1, will Richtung Hauptbahnhof. Alle Plätze sind besetzt, Robert S. zwängt sich auf den Sitz, auf dem der Obdachlose Johann S. (64) seinen Rucksack abgestellt hatte.
„Quetsch dich nicht so her, sonst erschieß ich dich“, droht Johann S. dem Studenten. Am Hauptbahnhof wird’s richtig widerlich. Der Ekel-Opa spuckt Robert S. an! Dann steigt er aus, will Richtung S-Bahn verduften.
Angespuckt vor allen Leuten – jetzt reicht es auch Student Robert. Er nimmt die Verfolgung auf, holt Johann S. auf der Rolltreppe ein. Zur Rede stellen will er ihn.
Auf der Rolltreppe zwischen U- und S-Bahn wurde Robert S. schwer verletzt
Doch dazu kommt es nicht mehr. Der Obdachlose dreht sich um, zieht dem Studenten mit einer kreisförmigen Bewegung die Klinge seines Schweizer Taschenmessers durch Gesicht!
Passanten kümmern sich sofort um den Verletzten. Im Krankenhaus die schreckliche Diagnose: Der Schnitt hat die rechte Wange vom Mundwinkel bis zum Ohr durchtrennt, die Zähne sind durch die Wunde zu sehen!
Sofort Notoperation. Noch ist nicht absehbar, ob Robert S. Folgeschäden wegen verletzter Nerven bleiben.
Der Messermann war nach der Attacke in die S 4 Richtung Ebersberg geflüchtet. Was er nicht ahnte: Er wurde von einem Zeugen verfolgt, der gab der Polizei laufend über Handy den genauen Standort durch.
Zugriff am S-Bahnhof Isartor. Johann S. wurde abgeführt. Bei der Polizei gab er alles zu. „Nur auf diese Art kann ich mir Respekt verschaffen“, sagte er.
Johann S. ist nicht vorbestraft, bei der Attacke war er nicht betrunken. Der Staatsanwalt hat Haftbefehl beantragt.